22.11.2024
Freie Evangelische Schule Ulm - Grundschule, Ulm
Lernstoff einfach "nur" auswendigzulernen, macht gar keinen Spaß und hilft nicht dabei, Wissen langfristig abrufbereit im Gehirn zu verankern. Doch das geht auch anders:
Nehmen wir beispielsweise Gedächtnissportler. Sie lernen freiwillig, weil es ihnen Freude bereitet und Erfolgserlebnisse verschafft. Beim Lernen bedienen sie sich unterschiedlicher kreativer Methoden, um sich Informationen einzuprägen. Sie wissen: Abstrakte Informationen sind für das Gehirn schwer zu erfassen, Bilder hingegen sind viel leichter zu merken. Deshalb verknüpfen sie Fakten mit Anekdoten, Sprüchen oder Geschichten. Denn wenn wir wir einem Gedanken mehr Aufmerksamkeit schenken und ihn mit (emotionalen) Bildern verknüpfen, gelangt dieser nicht nur schneller ins Kurzzeitgedächtnis, sondern wird nachhaltig im Langzeitgedächtnis abgespeichert.
Das lässt sich auch auf Lernmethoden für Schüler und den Schulalltag übertragen: Flächenberechnung lernt sich gleich viel leichter, wenn der Lehrer das Ganze im Unterricht am Beispiel eines Fußballplatzes erläutert. Lernen mit Geschichten ist somit eine effektive kreative Lernmethode für Schüler.
Funktioniert das auch zu Hause bei Hausaufgaben & Co.?
JA! Dazu können Eltern ihren Kindern viele Anregungen geben, ohne dass sie gleich in die Rolle des Lehrers schlüpfen, sich intensiv mit den Lernthemen beschäftigen müssen oder ständig neben ihrem Kind sitzen. Das nämlich ist kontraproduktiv.
Schüler lernen nur erfolgreich, wenn sie die Inhalte auch wirklich verstehen. Das Schulbuch setzt hier die Basis, wirklich greifbar sind die Erklärungen für die meisten Kinder jedoch nicht.
Spannende Ausflüge, Filme oder Bücher zum jeweiligen Thema verdeutlichen hingegen schnell, worum es in Geschichte, Biologie, Physik & Co. wirklich geht. Die Lernthemen werden mit Bildern und Emotionen verknüpft und wandern über Nacht ins Langzeitgedächtnis. Wunderbar!
Abstrakte Inhalte werden so im wahrsten Sinne des Wortes lebendig.
Beispiel für Geschichte, Thema: „Mittelalter“
Malen Sie sich mit Ihrem Kind gemeinsam aus, wie es wohl wirklich im Mittelalter und wie es z. B. auf einer Burg ausgesehen haben muss. Schauen sie dazu einen passenden Film oder eine Dokumentation, besuchen Sie ein Museum oder fahren Sie in eine Stadt, in der man eine echte Burg besichtigen kann. Der Aha-Effekt ist vorprogrammiert und die schweren Fakten und Zahlen werden wie von selbst mit facettenreichen Bildern verknüpft. Mit dieser kreativen Lernmethode für Schüler steht das Wissen bei der nächsten Klassenarbeit garantiert abrufbereit parat.
Beispiel für Mathe, Thema: „Satz des Pythagoras“
Prof. Werner Blum, Mathematik-Didaktiker an der Universität Kassel, rät Lehrern und Schülern, neue Themen anhand eines realitätsnahen Problems zu erklären und dieses eigenständig lösen zu lassen: „Wie hoch reicht die Feuerwehrleiter an der Wand? Oder wie weit kann ich von einem Leuchtturm aus schauen?“ Das lässt sich auch gut für Eltern ganz nebenbei in den Alltag integrieren, z. B. beim Backen. Das Beste: Die Schüler merken nicht mal, dass sie gerade – mit etwas anderen Methoden –lernen.
Im vorangegangenen Beispiel haben wir bereits Filme und alltagsrelevante Beispiele als Methode für nachhaltiges Lernen genannt. Doch es gibt noch weitere praktische Requisiten, die helfen, schweren und abstrakten Schulstoff, wie Mathematik, für Schüler verständlich zu erklären.
So zeigt eine Mutter aus Australien auf oneperfectdayblog, wie kleine Kinder spielerisch den Zusammenhang von Zahlen und Mengen mit Legosteinen erlernen können. Zum Beispiel kann das Kind zwei Karten mit Zahlen nebeneinanderlegen und festlegen, welche davon größer ist. Im Anschluss werden die Zahlen durch Legotürmchen nebeneinander nachgebaut – durch diese Lernmethode für Schüler in spe wird das Ergebnis schnell klar.
Aber nicht nur Lego lässt sich gut zum Lernen verwenden. So könnten Sie beim Thema Geometrie mit dem Falten von Papier arbeiten.
Das Spiel gilt als ursprüngliche Form des Lernens. Jeder kennt es, das Memory. Schon als kleines Kind trainieren wir mithilfe von Lernspielen unser Gedächtnis. Mit steigendem Alter ändern sich vielleicht die Motive der Kärtchen, aber das Spiel ist und bleibt ein Gedächtnistraining.
Ein ganz bekanntes Spiel ist heutzutage „der Schlange den Kopf abbeißen“ - so geht´s: Zwei Teams treten gegeneinander an und stehen sich in einer Schlange aufgereiht gegenüber. Die beiden Spieler, die am „Kopf“ der Schlange stehen, bekommen vom Lehrer eine Matheaufgabe gestellt. Derjenige, der zuerst die richtige Lösung nennt, hat gewonnen und darf sich wieder dem Ende der Schlange anschließen. Sein Gegenspieler ist leider ausgeschieden. Wenn alle Spieler aus einer Mannschaft das Duell um die Matheaufgabe verloren haben und keiner mehr in der Schlange steht, so hat dieses Team verloren.
Selbstverständlich steht es außer Frage, ob die Schüler mit dieser Lernmethode mehr Spaß und Motivation zeigen als im alltäglichen Unterricht, bei dem die Kinder nach und nach an der Tafel ihre zugeteilte Aufgabe korrekt lösen müssen. Lernerfolg: Sehr hoch und vor allem mit einem sehr hohen Spaßfaktor!
Der Pädagoge Wolfgang Endres empfiehlt die sogenannten Loci-Technik, um sich schwierige, abstrakte Fakten einzuprägen: Dabei werden die einzelnen Inhalte des Lernstoffes auf Stichwortzetteln im Haus verteilt und alltäglichen, bekannten Gegenständen zugeordnet. So hat jeder Fakt seinen Platz. Der Schüler schreitet dann die verschiedenen Orte im Haus ab und schreibt seine ganz eigene, kreative Lerngeschichte. Fast wie nebenbei merkt er sich so schwierige Fakten wie Geschichtszahlen – eine effektive und kreative Lernmethode für Schüler, die sich vor allem fürs Vokabelnlernen sehr gut eignet.
Jeder kennt die Situation: Jemand erklärt eine Aufgabe und wir glauben, sofort alles verstanden zu haben. Eine Woche später versuchen wir diese Aufgabe eigenständig zu lösen und wissen auf einmal nicht mehr, wie der Anfang, das Ende oder auch der Mittelweg war. Das Ganze kommt jedoch nicht von ungefähr: Wir erinnern uns besser an Dinge, die wir selbst erlebt oder gemacht bzw. mit allen Sinnen erlebt haben.
Lassen Sie Ihr Kind nach dem Erklären der Matheaufgabe immer selbst ein paar Aufgaben rechnen. Genauso ist es mit eher praktischen Sachen: Nur zeigen und erklären, wie man ein Fahrrad aufpumpt oder ein Klavierstück spielt, bringt nicht wirklich viel – die Bewegung und das Selbst-Erleben machen´s. Learning by doing ist also nicht nur so ein dahingesagter Spruch, sondern eine sehr hilfreiche Lernmethode für Schüler.
Wir wissen schon länger: Wer gut schläft, ist konzentrierter. Doch unser Schlaf hat nicht nur Auswirkungen darauf, wie wir Inhalte abrufen können, sondern auch, wie tief wir sie speichern. Der Schlaf kann deshalb im Prinzip auch als Lernmethode für Schüler gesehen werden: So können Themen, die wir kurz vor dem Einschlafen lernen, besser erinnert werden als Inhalte, die längere Zeit zurückliegen – unsere Hirnregionen haben nämlich nur eine begrenzte Kapazität zur Verfügung.
Außerdem werden im Schlaf Informationen verarbeitet und strukturiert. Dadurch stellen sich oft nach dem Aufstehen oder sogar während eines Traums Aha-Effekte ein, Ideen kommen auf und Zusammenhänge werden klar. Jan Born, Neurowissenschaftler an der Universität Tübingen, rät deshalb, gleich morgens nach dem Aufstehen wichtige Inhalte zu lernen und diese kurz vor dem Einschlafen noch einmal zu wiederholen.
Und scoyo-Mitarbeiterin Stephanie Dilsner hat da ihre ganz eigene Methode: „Ich habe den Schulstoff oft auf meinen MP3-Player gesprochen. Dadurch habe ich mir den Stoff zunächst zusammengefasst und dann laut vorgelesen. Kurz vor dem Einschlafen habe ich das Ganze dann noch einmal angehört. Auch wenn ich es schrecklich fand, meine eigene Stimme zu hören, hat es geholfen.“
Auch wenn der Spickzettel in vielen Kreisen verpönt ist, stellt er für Schüler doch oftmals eine tolle Lernmethode dar: Die Inhalte werden zusammengefasst und aufs Wesentliche beschränkt. Dadurch konzentrieren sich die Schüler stark auf die Informationen und lernen diese – oft unterbewusst – beim Schreiben. Der Spickzettel wird in der Klassenarbeit dann (fast) nie benötigt.
Um nicht gleich das Thema Spicken bei Ihren Kindern anzusprechen, könnten Sie auch einfach vorschlagen, dass Ihr Kind die Informationen nicht 1:1 aus dem Schulbuch lernt, sondern sich selbst noch einmal zusammenfasst und dabei gegebenenfalls auch Textmarker, Farben und Bilder benutzt. Oft erinnert man sich dann in der Klassenarbeit wirklich bildlich an die Stelle auf dem Zettel, kann heranzoomen und die Fakten wiedergeben – fotografisches Gedächtnis in Kleinformat sozusagen.
Natürlich ist jeder Schüler unterschiedlich und lernt unter bestimmten Bedingungen besonders gut oder eben nicht ganz so gut. Oft ist es der Mix aus verschiedensten Lernmethoden, der den Schülern zum Lernerfolg verhilft. So können Sie Ihrem Kind durch einen Medienmix, alltagsrelevante Beispiele oder tolle Geschichten zeigen, wie man sich einem Thema mit Interesse und Neugier nähert. Das Aufschreiben der Lerninhalte, das Wiederholen der Informationen, das Verknüpfen mit Bildern und Gegenständen sowie der bewusste Schlaf helfen im Nachgang, das neue Wissen wirklich nachhaltig zu speichern.
Wie Ihr Kind am besten lernt, kann es letztlich nur herausfinden, indem es verschiedene Möglichkeiten ausprobiert. Ein erster Ansatz wäre, zu schauen, zu welchem Lerntyp gehört. Wichtig ist, dass Ihr Kind so früh wie möglich lernt, dass es mehr Wege gibt, den Schulstoff ins Gedächtnis zu verlagern, als nur vor einem Schulbuch zu sitzen – denn das macht wirklich niemandem Spaß.
Quelle: de.scoyo.com
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27.11.2024
Gymnasium, Kolleg und Fachoberschule St. Matthias Wolfratshausen, Wolfratshausen